
Der Traum vom eigenen Haus. Aber bitte ohne der lästigen Endlos-Planung, ein gesundes Wohnen völlig individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt und das Ganze natürlich zu einem erschwinglichen Preis. Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Dann sollten Sie über die Möglichkeit eines Modulhauses nachdenken.

Was ist ein Modulhaus?
Modulhäuser zeichnen sich vor allem durch ihre Individualität und – wie der Name schon sagt – modulare Bauweise aus. Es handelt sich hier um Fertighäuser mit mehreren, bereits vorgefertigten Bauelementen, den sogenannten Modulen.
Das Konzept ist zugegebenermaßen nicht ganz neu, denn bereits im alten Ägypten wurden mittels Modulbauweise vorgefertigte Blöcke zum Bau der Pyramiden verwendet. Auch in Japan sind im 12. Jahrhundert bereits Modulhäuser aus Holz zu finden.
Durch die Kombinationen von Modulen verschiedener Gebäudegrößen und Grundrisse, lässt sich Ihr Traumhaus völlig individuell zusammensetzen und auch später wieder verändern. Kleine, wie große Projekte sind einfach umsetzbar und können immer wieder an neue Lebensumstände angepasst werden. Es sind nahezu keine Grenzen bei den Gestaltungsmöglichkeiten gesetzt! Gegenüber den Behörden unterscheidet sich ein Modulhaus zum Standard-Einfamilienhaus nicht, du brauchst eine Genehmigung über eine Einreichplanung. Auch sonst ist vieles gleich bzw. ähnlich zum normalen Haus, z. Bsp. werden gute Fenster und eine durchdachte Heizung zur Zufriedenheit beitragen. Übrigens, auch ein Modulhaus kann als Ökohaus ausgeführt sein.
Die Vorteile eines Modulhauses
Modulhäuser erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder, wenn man die zahlreichen Vorteile bedenkt.
- Flexibilität und Individualität
Der wohl größte Vorteil bietet die völlige Individualität. Von kleinen Containerhäusern mit 20 bis 25 Quadratmeter bis hin zu 200 Quadratmeter großen Villen oder auch Doppelhäusern ist nahezu alles möglich. Sogar „Hochhaus-Anlagen“, beispielsweise für Studentenwohnheime, sind damit umsetzbar.
Wird später einmal, beispielsweise durch Familienzuwachs, mehr Wohnfläche benötigt, lässt sich dies durch die Ergänzung eines weiteren Moduls in kurzer Zeit unkompliziert lösen. Genauso einfach können Raummodule auch später wieder entfernt werden. Somit können kannst du dein Haus jederzeit an deine jeweilige Wohnsituation und Bedürfnisse anpassen und hast Raum für Veränderungen.
Die Außenwände eines Würfels sind alle tragende Wände, dadurch können Zwischenwände und Grundrisse jederzeit versetzt und individualisiert werden. Das Modulhaus kann in jede Richtung wachsen, denn die Module können sowohl nebeneinander, als auch übereinander ergänzt werden. Dach, Fassaden und Fenster sind davon selbstverständlich nicht ausgenommen. Auch diese können jederzeit wieder variiert beziehungsweise ausgetauscht werden. Und sogar Umziehen ist möglich – und zwar mit dem Haus! Da Modulhäuser nicht zwingend eine Bodenplatte besitzen, können die einzelnen „Würfel“ einfach auseinander gebaut, mitgenommen und wieder neu aufgebaut werden.
- Schnelle Bauzeit & niedrige Nebenkosten
Viele Häuslbauer sind aber besonders wegen der schnellen Bauzeit von Modulhäusern überzeugt. Der Bau ist relativ rasch geplant und umsetzbar. Je nach Anbieter, dauert es nur sechs bis zwölf Wochen, bis die einzelnen Module angeliefert werden. Das Innenleben ist weitgehend vorgefertigt und kann auf Wunsch teilweise schon mit Badezimmer und Küche ausgestattet werden. Da auch der Zusammenbau der einzelnen Würfel, beziehungsweise die Montage sehr flott erledigt sind, kann eigentlich direkt nach Aufbau eingezogen und gelebt werden. Dieser Vorteil ist natürlich auch bei der Finanzierung zu beachten. Denn durch die Möglichkeit des raschen Einzuges, erspart man sich unter Umständen hohe Zwischenfinanzierungen oder zum Beispiel die kurzeitige Doppelbelastung von Miete und Kreditraten und senkt somit die Baunebenkosten.
Ein weiterer Vorteil ist die vielfältige architektonische Nutzung. Module können nicht nur auf bereits bestehende Modulhäuser erweitert werden, sondern eignen sich auch für die Ergänzung auf bereits bestehende Massivhäuser. Ein Modulhaus aus Holz wiegt etwa ein Fünftel bis ein Sechstel eines Massivhauses. Daher können die einzelnen Module auch auf bestehende, ältere Gebäude aufgesetzt werden um so mehr Raum zu gewinnen, oder auch den positiven Nebeneffekt einer Nachverdichtung zu erzielen.
- Nachhaltiges Bauen
Zu guter Letzt besticht dieses Wohnbaukonzept vor allem durch die nachhaltige Bauweise und die hohe Energieeffizienz. Ein wesentlicher Bestandteil der einzelnen Module ist Holz. Ein nachwachsender Baustoff, der kein CO2 verursacht, sondern es sogar bindet. Nicht nur deshalb gelten Modulhäuser als besonders ökologisch. Umweltfreundliche und exakt geplante Baustoffe schonen die Natur und sorgen so für rundum gesundes Wohnen. Regenerative Energieerzeugung und die modernste Haustechnik sparen Strom und Energie. Modulhäuser werden in der Regel so materialsparend wie möglich gebaut und sind oft auch durch einen minimalistischen Lebensstil gekennzeichnet.
Unser Tipp: Bauvertrag/Bauausführung
Auch bei einem Modulhaus sollte es für beide Seiten Rechtssicherheit geben und ein entsprechender Bauvertrag aufgesetzt werden. Die Werlkvertragsnorm – ÖNORM B 2110 kann dabei als Hilfestellung dienen. Wir haben auf diese Norm unter anderem in unsere Beiträge über
bereits berichtet.

Die Nachteile eines Modulhauses
- Optische und statische Einschränkungen
So flexibel und individuell dieses Konzept auch ist, sind bei der optischen Gestaltung leider gewisse Grenzen gesetzt. Denn mitunter wird der „Container-Charakter“ bei der Optik leider nicht leicht zu vermeiden sein und immer wieder durchschimmern. Diese besondere Optik kann in eher klassisch bebauten Wohngegenden schon Mal recht auffallend sein. Dies ist letztlich aber selbstverständlich Geschmackssache.
- Schwieriger Transport
Die Häuser, beziehungsweise die einzelnen Würfel sind zwar abbaubar und können übersiedelt werden, der Transport kann sich aber schwierig gestalten. Da die Module recht groß und sperrig sind, kann es sein, dass diese nicht durch Tunnel und Brücken passen. Der Transport kann daher recht teuer werden, wenn er als Schwertransport mit Polizeibegleitung durchgeführt werden muss.
- Schlechte Lärmdämmung
Ein weiterer Nachteil ist die geringe Lärmdämmung der Häuser. Die Trittschaldämmung bei Modulhäusern aus Holz ist leider eher mittelmäßig. Dies ist besonders bei mehreren Hausbewohnern von Bedeutung. Wem Privatsphäre und Ruhe besonders wichtig sind, sollte diesen Aspekt vielleicht genauer überdenken.
- Meist kein Keller
Zu guter Letzt sei zu erwähnen, dass Modulhäuser keinen Keller besitzen. Dies ist freilich nicht für jedermann ein Muss, für viele allerdings auch unverzichtbar, da er extrem viel Platz und Mehrwert schaffen kann.
Wie viel kostet ein Modulhaus?
Ein Modulhaus ist – abhängig von Ausstattung und Größe – vergleichsweise günstig. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass mit der Erstellung eines solchen Hauses gewisse Baunebenkosten (z.B. Zwischenfinanzierung, Miete) wegfallen. Dies liegt vor allem an der raschen Montagezeit und der seriellen Vorfertigung der einzelnen Teile. Trotzdem sollte auch hier im Vorfeld eine ordentliche Kostenabschätzung erwogen und die anfälligen Baukosten im Blick behalten werden.
Preislich startet der Kaufpreis bereits bei 50.000 Euro schlüsselfertig. Dafür bekommt man ein kleines Modulhäuschen mit ca. 25 Quadratmeter Grundfläche, hierbei handelt es sich dann um ein Einzelmodul. Voll ausgestattete Module mit einer Grundfläche von 50 bis 60 Quadratmeter liegen preisliche bei zirka 70.000 bis 100.000 Euro. Im Schnitt liegt der Preis pro Quadratmeter je nach Ausstattung und Größe zwischen 1.200–1.600 und 2.000–2.500 Euro. Auch bei Modulhäuser sollte bei der Finanzierung über Kredite nicht auch auf attraktive Förderungen vergessen werden.
Unser Tipp:
Wie günstiger zum Modulhaus?
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Weitere Tipps darüber wie man best-möglich Preise verhandelt findest du in unserem Beitrag –
Preisverhandlung im Hausbau
Wo darf man Modulhäuser bauen?
Selbstverständlich wird auch beim Bau eines Modulhauses eine Baugenehmigung benötigt. Entscheidend hierfür ist vor allem die Nutzung als Wohnraum. Bebaute Fläche, Größe, Höhe und Gestaltung wie zum Beispiel die Anzahl der Geschosse, die Dachform oder auch die Einhaltung diverser Mindestabstände sind ausschlaggebend und durch den örtlichen Bebauungsplan geregelt. So ist zum Beispiel das obligatorische Flachdach, welches Modulhäuser oft haben, nicht in allen Orten erlaubt. Ist das Modulhaus eher als Gartenhäuschen oder Nutzhaus vorgesehen, kann sich die Rechtslage je nach Ort unterscheiden.
Entscheidend ist aber auch die Lage des Grundstücks. Denn diese kann sich unter Umständen schwierig gestalten. Sowohl der Transport der einzelnen Module per Tieflader, wie auch deren Aufbau mittels notwendigen Krans benötigen viel Platz, der nicht überall gegeben ist.
Hinzu kommt außerdem, dass die jeweiligen Würfel vorgegebene Maße haben. Soll das Haus beispielsweise in eine Baulücke gebaut werden, so müsste diese schon zufällig die richtigen Maße haben, damit die Module reinpassen.
Wie werden Modulhäuser hergestellt?
Grundsätzlich ist die Herstellung eines Modulhauses dem eines Fertigteilhauses sehr ähnlich. In den Produktionsstätten werden die einzelnen Module unter strengen Qualitätskontrollen serienmäßig produziert. Bei üblichen Fertigteilhäusern werden in der Regel nur die Wandelemente vorgefertigt. Bei Modulhäusern hingegen, können auf Wunsch die einzelnen Module schon komplett fertig produziert und somit quasi wohnfertig ausgeliefert werden. Fenster, Türen, Heizung, Parkett, Fliesen, Küche- oder Badezimmer, bis hin zu allen Elektro- und Sanitärstationen und (fast) allem, was das Häuslbauerherz sonst noch begehrt, können somit schon fix und fertig bei der Auslieferung integriert sein.
Was ist beim Modulhaus zu beachten?
Ein klassisches Modulhaus besteht aus seriell, gefertigten Modulen. Zwar können diese dann individuell zusammengebaut und angepasst werden, die Grundform selber bleibt aber eine wenig individuelle Serienanfertigung. Mit verschiedenen Fassaden, Fenstern und Dächern, kann man dem Haus aber dennoch den eigenen, persönlichen Schliff verleihen.
Ein Modulhaus benötigt nicht zwingend eine Bodenplatte, ein Fundament muss aber dennoch freilich eingeplant werden. Dies ist insofern von Bedeutung, da das Haus dadurch nochmal erhöht wird, was somit im Zuge der örtlich vorgegebenen Maximalhöhe bedacht werden muss.
Bei Modulhäusern gibt es keinen Keller! Zwar können die Häuser nahezu endlos seitwärts oder nach oben erweitert werden. Ein eventueller Traum vom Keller bleibt aber unerfüllt.
Zu beachten ist außerdem, dass ein Modulhaus fast überall gebaut werden kann. Durch die kleinen Maße passen die Module zwar fast auf jeden Standort – aber eben nur fast. Die Maße der Module sind vorgegeben, da diese in Serie und nicht individuell angefertigt werden. Wie bereits erwähnt, kommt hinzu, dass der schwere Transportweg gegebenenfalls nicht zum gewünschten Standort durchführbar ist.
In Österreich sind Neubauvorhaben durch Wohnbaukredite, Darlehen oder nicht rückzahlbare Einmal-Zuschüsse zumeist gefördert. Dies ist jedoch vom jeweiligen Bundesland abhängig und ist nicht auf Bundesebene geregelt. Vom Bund werden Neubauprojekte nur hinsichtlich der technischen Ausstattung im Heizungs- und Energiebereich gefördert, wenn sich diese positiv auf den Klimaschutz auswirken. Idee dahinter ist natürlich ein positiver Anreiz auf energieeffiziente und umweltfreundliche Lösungen umzusteigen.
Anders als vielleicht angenommen, ist die Lebensdauer eines Modulhauses nicht unbedingt begrenzt. Durch seine solide Bauweise einer Stahlskelettkonstruktion ist seine Lebensdauer laut Hersteller mit der eines massiv, gemauerten Hauses vergleichbar.
Unser Tipp: Messen
Modulhausbau kommt immer mehr in Trend aufgrund der vielen Vorteile. Mittlerweile gibt es einige Hersteller wo jeder für sich seinen eigenen Stil pflegt. Informiere dich bei Hausbau-Messen.
cleverello zeigt dir alle wichtigen Messen auf einen Blick, wo unter anderem auch Modulhaus Hersteller teilnehmen.
