
Als würde es nicht reichen, dass die Grundstückspreise ins Unermessliche steigen, nun wird auch das Bauen an sich immer teurer und teurer und somit auch die Kosten unüberschaubarer. In diesem Fall ist es hilfreich sich über die Hausbauförderung in Österreich zu informieren. Doch woher kommt der plötzliche enorme Preisanstieg? Und lohnt es sich zu warten, bis sich die Preise wieder normalisiert haben? Um die Spannung vorwegzunehmen: Nein – eine Besserung ist so bald leider nicht in Sicht …
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4910 Ried im Innkreis
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Was ist der Baupreisindex?
Der Baupreisindex (BPI) gibt das Preisniveau und die Preisentwicklung für Bauprojekte, z. Bsp. einer Sanierung, an. Es wird vierteljährlich erfasst und gibt Auskunft über die tatsächlichen Preise, die der Bauherr bzw. die Bauherrin für die Bauarbeiten zu bezahlen haben. Berechnungsgrundlage sind hier nicht nur die Preisentwicklung der am Bauprozess beteiligten Faktoren wie zum Beispiel Baustoffe, Gehälter/Löhne oder Maschinenkosten, sondern auch die Veränderung der Gewinnspanne des Bauunternehmens und der Produktivität. Die Baukostenindizes (BKI) beurteilt die Kostenentwicklung, welche für die Bauunternehmer/Innen während des Bauensaufgrund der Veränderungen der Kostengrundlage entstehen. Dieser Wert dient als Bewertungsgrundlage für Verträge mit Wertsicherungsklauseln und wird für die Preisberechnung bei Bauverträgen herangezogen. Berechnungsgrundlage ist ein Basisjahr, zu welchem der Neubauwert in Euro ins Verhältnis gesetzt wird. Es werden Jahresdurchschnittswerte und Monatswerte berechnet. Das Basisjahr erhält bei der Berechnung immer den Wert 100.Als Beispiel:
Der BPI 2020 (im Vergleich zum Basisjahr 2020 = 100) für Hoch- und Tiefbau liegt im vierten Quartal bei 100,6, im vierten Quartal 2021 schon bei 108,0 und für das erste Quartal 2022 dann bei 110,8. Es ist also ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Im Gegensatz dazu, wurde der BPI Jahresdurchschnitt für 2000 (im Vergleich zum Basisjahr 1996 = 100) mit nur 104,0 berechnet. Der BKI für die Gesamtbaukosten im Jahr 2021 liegt im Jahresdurchschnittswert bei 110,4 (im Vergleich zum Basisjahr 2020). Im Vergleich zum Basisjahr 1990 liegt der BKI für die Gesamtbaukosten im Jahr 2000 bei einem Jahresdurchschnittswert von 136,8 und für das vierte Quartal 2022 wird der Jahresdurchschnittswert vorläufig auf 124,0 berechnet. Hinweis: Auf der Website der WKO finden Sie die aktuellen BKI- und BPI-Werte bis ins Jahr 1996 bzw. 1990 zurück, Quelle: Statistik Austria.Warum werden Baustoffe immer teurer?
Hauptgrund für den enormen Preisanstieg der Materialen, wie Stahl Beton aber auch verschiedenste Fensterarten, ist die anhaltend hohe Nachfrage in der Bauindustrie. Wie immer, geht eine erhöhte Nachfrage natürlich auch mit erhöhten Preisen einher und führt meist unabdingbar dazu sich über sämtliche Finanzierungsformen zu informieren. Zudem kommen noch eine Verknappung der Grundmaterialien und andauernde Engpässe in den Lieferketten, was neben der exorbitanten Preissteigerung auch zu vielen Verzögerungen auf den Baustellen führt.
Ein weiterer Grund sind auch die gestiegenen Energie- und Transportkosten (Gaspreis) sowie Mehrkosten durch die CO2-Steuer und die NoVA (Normverbrauchsabgabe für KFZ). Die in den letzten Jahren beschlossenen Steuern auf Energie, Umwelt, CO2-Ausstoß und die Energiespar-Rahmenbedingungen führten zu Mehrkosten, welche nundirekt über die Bau-Unternehmen an den Konsumenten und Konsumentinnen weitergeleitet werden.

Entwicklung des Holzpreises
Als Gründe für den exorbitanten Preisanstieg werden einerseits die gestiegene Nachfrage nach Pandemieeinbruch genannt, andererseits ist aber auch vermehrtes Schadholz in Europa aufgrund der Borkenkäferplage Schuld für den enormen Preisanstieg. Zudem gab es eine Zollerhöhung für Holz aus Kanada, weshalb die USA mehr Holz aus Europa importierte.
Generell ist auch ein Anstieg der Holzbauweise zu vermerken. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden knapp ein Viertel (23,1 %) aller 2020 errichteten Ein- und Zweifamilienhäuser in Holzbauweise erstellt. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil noch bei 16,7%.

Entwicklung des Stahlpreises
Unser Tipp: Lass den Profi ran!
Die Einreichplanung muss von einem befugten Unternehmen (z.B. Architekten oder Baumeister) erstellt werden.
Bauprojekte sind genehmigungspflichtig und wenn diese nicht bei der zuständigen Behörde eingereicht wurden, müssen sie im „worst case“ auf eigene Kosten zurückgebaut bzw. abgebrochen werden.

Entwicklung des Kunst– und Dämmstoffpreises
Auch bei Dämmplatten aus Kunststoff ist heuer ein Plus gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen, nämlich 20,7% – sofern überhaupt welche ergattert werden. Denn derzeit kann es auch vorkommen, dass man gar keine bekommt. Verantwortlich für den Preisanstieg sind unter anderem die gestiegenen Erdölpreise. Bitumen auf Erdölbasis, welches unter anderem zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten verwendet wird, verteuerte sich im Mai 2021 um 63,9% gegenüber Mai 2020. Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie zum Beispiel Polystyrol lagen um 19,9 höher als im Vorjahresmonat.
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Entwicklung Beton- bzw. Ziegelpreis
Auch beim Beton- und Ziegelpreis sind im gleichen Zeitraum leichte Preiserhöhungen zu beobachten: Kies und Sand liegen im +4,8%, Mauerziegel bei +2,2%, Dachziegel verbucht +2,2%, Frischbeton +1,7% und Gipserzeugnisse für den Bau +1,4%.
Zu bedenken ist hier auch, dass die Herstellung von 1t Zement in etwa 700kg CO2 verursacht. Derzeit wird der CO2-Ausstoß noch über Zertifikate geregelt, aber es werden kurz- bzw. mittelfristig CO2-Bepreisungen dazu führen, dass auch die Betonpreise weiter ansteigen.
Hinweis: Quelle aller genannten Preisentwicklungen ist das Statistische Bundesamt (Destatis).

Baupreisentwicklung Prognose
Seit Herbst 2021 dürften sich die Preissteigerungen zwar etwas beruhigen, mit einer tatsächlichen Besserung oder gar einer Rückkehr zu den Preisen vor der Pandemie ist allerdings nicht zu rechnen. Prognosen sagen für 2022 weitere Preiserhöhungen voraus, sofern die Materialknappheiten und die Lieferschwierigkeiten weiter anhalten.
Die globalen Märkte und deren Entwicklung sind schwer einzuschätzen, daher ist es derzeit auch besonders schwierig, Aufträge zu kalkulieren, die eine Durchlauf-Dauer von mehr als einem halben Jahr haben. Denn weder die Preisentwicklung noch die Verfügbarkeit der verschiedenen Baustoffe kann derzeit verlässlich kalkuliert werden.
Auch die gravierend höheren Kosten für „Klimaneutralität in Europa“, wie auch die zu erwartenden neuen Rahmenbedingungen in Bezug auf neue Gebäuderichtlinie der Europäischen Union (Nullenergie Häuser) werden die Baukosten vermutlich weiter antreiben.
Laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie machen die steigenden Preise der gesamten Baubranche zu schaffen, weshalb die Unternehmen wohl dazu gezwungen sind, die höheren Baukosten zunehmend auf die Kunden und Kundinnen umzulegen, da sie es selbst nicht mehr ausgleichen können. Bei einem abgeschlossenen Bauvertrag mussten die Bauunternehmen die Verluste durch die Preiserhöhungen bisher selbst tragen, sofern es sich nicht um Verträge mit Stoffpreisgleitklauseln handelte, bei denen Materialpreisentwicklungen berücksichtigt wurden.

Fazit
Sollten Sie gerade vor dem Vorhaben stehen, ein Bauprojekt in Angriff zu nehmen oder eine Altbausanierung planen, so stellt sich die Frage, jetzt Haus bauen, oder warten. Am besten nicht auf einen Preisrückgang warten, sondern stattdessen schnell zu handeln. Ideal wäre auch, wenn Sie einen Bau- oder Werkvertrag mit Festpreisgarantie abschließen, um sich so vor weiteren Preiserhöhungen zu schützen. Der von vielen Baufirmen angebotene Festpreis bedeutet, dass der Hausbau nicht teurer als vereinbart werden darf, auch wenn es in der Zwischenzeit zu Baustoffpreis- und Lohnkostenerhöhungen kommen sollte. Auch ist es ratsam sich über eine mögliche Hausbauförderung in Österreich zu informieren.

FAQ: Warum wird bauen immer teurer?
Weil die Materialkosten enorm gestiegen sind und weiterhin stetig ansteigen. Gründe hierfür sind unter anderem die Coronapandemie, Materialknappheit, Engpässe in den Lieferketten, wachsende Nachfrage (stark bei Modulhäusern zu vermerken), höhere Produktions- und Lieferkosten oder auch neue Versteuerungen.